Viele Weiterbildungen starten mit dem Fach “Lernen lernen”. Erwachsene belächeln das oft und fragen, warum brauch ich das. Nun ja, um das zu beantworten muss ich ein kleines bisschen ausholen. Wer hat in der Schule beigebracht bekommen, wie er für eine Klausur lernen kann? In meiner Schulkarriere kam das in Klasse 11 von 13. Ein bisschen spät oder? Und auch da haben wir letztlich nichts Konkretes besprochen.
Die meisten haben sich irgendwie durch die Schule geschlängelt und irgendetwas gefunden, was für ihn oder sie funktioniert. Doch ich kenne auch viele Teilnehmer bei denen es weit bis in das Erwachsenenalter gedauert hat, bis sie per Zufall eine Methode für sich entdeckt hatten. Aber jedes Mal, wenn man große Projekte angeht, sollte man seinen Werkzeugkasten dafür auf Vordermann bringen. Der Werkzeugkasten der Weiterbildung sind die Methoden der Lehrenden wie sie etwas vermitteln und der Lernenden wie sie den Stoff für sich aufbereiten. Welche Methoden gibt es also?
In der Pädagogik spricht man meistens von vier Lerntypen, welche mit unterschiedlichen Sinnen und Hilfsmitteln arbeiten um neues Wissen besser zu verinnerlichen. Die Haptiker fassen Dinge gerne an und probieren sie aus. Theoretisches Wissen ist für sie schwer zu behalten. Häufig kann man hier das Muskelgedächtnis austricksen, indem man das neue Wissen aufschreibt – per Hand.
Ein visuell Lernender braucht Bilder und Farben. Buntes Markieren gehört hier genauso dazu wie die bildliche Vorstellungskraft. Dabei helfen auch Beispiele und Vergleiche im Unterrichtsgeschehen.
Auditive Typen sind zu beneiden. Sie lernen allein über Gehörtes. Meist brauchen sie nicht einmal mitschreiben um später alles wieder geben zu können. Doch dieser Lerntyp ist besonders auf gute Lehrende angewiesen.
Zu guter letzt gibt es noch die Sabbelfreds – in Fachsprache verbale Lerntypen genannt. Diese lernen dadurch, dass sie anderen den Sachverhalt erklären oder wiedergeben. Nicht selten tritt dabei ein schöner Nebeneffekt ein: Der Zuhörer lernt genauso viel wie der verbale Lerntyp. Viele Menschen vereinen mehrer der Typen in sich und benötigen deshalb Kombinationen von Lernmethoden. Lernen ist also genauso individuell wie jeder Mensch!
Das heißt bei “Lernen lernen” geht es meistens darum, herauszufinden zu welchem Lerntyp man selbst gehört und welche Methoden dadurch wahrscheinlich gut funktionieren könnten. Dabei gilt ganz klar: “Probieren geht über Studieren” Jeder muss für sich selbst herausfinden was für ihn am besten wirkt. Ich brauche es zum Beispiel bunt, wie ihr unschwer am Bild erkennen könnt. Welche Methode funktioniert für euch?